Bayern und die Generalsanierung
Eine längere Sperrung statt immer wiederkehrender kleinerer Baustellen: Das ist die Prämisse hinter der Generalsanierung, mit der die Bahn bis 2030 rund 40 ausgelastete Hochleistungskorridore umfassend erneuern wird, darunter sieben in Bayern.
Hochleistungsnetz
Das Schienennetz in Deutschland ist hoch belastet, die Infrastruktur zum Teil überaltert und störanfällig. Darunter leidet die Pünktlichkeit. Das gilt besonders auf den am stärksten belasteten Abschnitten. Die Qualitätseinbußen, die hier entstehen, führen zu schlechter Betriebsqualität weit über diese Korridore hinaus. Deshalb entwickeln der Bund und die Deutsche Bahn (DB) aus dem hoch belasteten Netz ein Hochleistungsnetz – für deutlich mehr Zuverlässigkeit und Wachstum auf der Schiene.
- Heute gelten rund 3.500 Kilometer im Bahnnetz als hoch belastet.
- Auf diesen nur 10 Prozent des Gesamtnetzes verkehren rund 25 Prozent der Zugfahrten.
- Dieser Teil des Netzes ist – bereits ohne Baugeschehen – zu durchschnittlich 125 Prozent ausgelastet.
- Bis 2030 wird das hoch belastete Netz auf mehr als 9.000 Streckenkilometer anwachsen.
- Immer mehr Teile des Netzes wachsen damit in die Hochbelastung. Deshalb ist die Entwicklung zum Hochleistungsnetz so wichtig.
Generalsanierung
Über mehrere Monate hinweg erneuert die Bahn sämtliche Gewerke: Von Gleisen und Weichen über die Oberleitungen, die Signaltechnik, Brücken und Bahnübergänge bis zu den Stationen und Bahnsteigen wird einmal alles komplett überholt und auf den neusten Stand gebracht. Zudem werden die generalsanierten Abschnitte deutlich leistungsfähiger, erhalten einen erstklassigen Ausrüstungsstandard und werden für den digitalen Bahnbetrieb der Zukunft vorbereitet.
So entsteht eine robuste und zuverlässige Infrastruktur. Größere Bauarbeiten sind über mehrere Jahre hinweg nicht mehr erforderlich. Das Störgeschehen auf den sanierten Korridoren reduziert sich um 80 Prozent. Kund:innen profitieren von pünktlichen Zügen und attraktiveren Bahnhöfen.
Mehr Pünktlichkeit
Deutlich weniger Störungen und Verspätungen durch den Austausch aller Anlagen.
Attraktivere Bahnhöfe
Neue Gestaltung und Ausstattung, bessere Informationen für die Reisenden und Barrierefreiheit.
Weniger Baustellen
Reisende und Verkehrsunternehmen können langfristig zuverlässig planen.
Für eine Generalsanierung kommen grundsätzlich alle Streckenabschnitte mit besonders hoher Auslastung und besonders störanfälligen Infrastrukturanlagen in Frage. Der Zeitplan sieht vor, dass die Generalsanierung in Bayern im Jahr 2026 startet und folgende Streckenabschnitte betrifft: Nürnberg–Regensburg, Obertraubling–Passau, Rosenheim–Salzburg, München–Rosenheim, Würzburg–Nürnberg, Würzburg–Ansbach–Treuchtlingen und Ulm–Augsburg.
Digitale Schiene Deutschland
Künstliche Intelligenz und automatisiertes Fahren werden zur neuen Normalität auf dem Gleis. Wichtige Strecken im Freistaat sind von Anfang an dabei. Das digitale Bahnsystem soll bis zu 35 Prozent mehr Verkehr auf den bestehenden Strecken ermöglichen. Das Ergebnis: zuverlässigerer Gütertransport, pünktlichere Personenzüge, zufriedenere Kunden.
Mit der Digitalen Schiene entfaltet die Bahn ihr volles Potenzial: Züge, die automatisiert und in kürzeren Abständen fahren, die in Echtzeit intelligent und automatisiert gesteuert werden, die ihre Umwelt und ihre Position durch Sensorik erkennen – so sieht die Zukunft der Eisenbahn aus.
Eine einheitliche digitale Leit- und Sicherungstechnik wird kompatibel mit den europäischen Standards sein. Digitale Stellwerke entstehen und schaffen die Voraussetzung für ein neues integriertes Leit- und Bediensystem. Mehr unter www.digitale-schiene-deutschland.de