Bayern und der Güterverkehr

Foto: Deutsche Bahn AG/Oliver Lang

Lkw an Lkw – so das tägliche Bild auf deutschen Straßen. Der Güterverkehr auf der Bahn wächst dagegen kaum. Die Schiene muss auch für Waren und Güter schneller und attraktiver werden. Ein Masterplan des Bundes soll es richten: Mehr Containerbahnhöfe und mehr Gleise stehen im Mittelpunkt – auch im Freistaat.

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Wie kommen die Güter auf die Schiene? Wenn nicht gleich direkt in einer Fabrik, dann an einem Umschlagbahnhof. In Bayern sind an wichtigen Orten wie München, Nürnberg, Regensburg oder Augsburg größere Umschlagbahnhöfe in Betrieb. Die Containermenge, die dort vom Lkw auf die Züge und umgekehrt verladen wird, wächst ständig. Gemäß den Vorgaben des Masterplans erweitert DB InfraGO diese und andere Anlagen in den kommenden Jahren. Mehr unter www.umschlagbahnhoefe.de

740-Meter-Programm

Die Bahn will künftig auch längere Güterzüge auf die Strecke schicken. Europaweit ist eine Standardlänge von 740 Metern vereinbart worden. Dafür müssen nun auch in Bayern entsprechend lange Überholgleise entstehen.

Rund ein Drittel der Maßnahmen des 740-Meter-Programms befinden sich in Bayern, nämlich 23 – viele davon entlang der wichtigen Hauptstrecke Würzburg–Nürnberg–Regensburg–Passau und im Großraum München. Der Umfang der Maßnahmen ist dabei sehr unterschiedlich: An einigen Stellen kann das Versetzen eines Signales um wenige Meter bereits ausreichen, um die erforderliche Länge zu erreichen. Andernorts werden Weichen verschoben, Gleise verlängert, Brücken verbreitert oder komplett neue Überholgleise gebaut. Vereinzelt kann sogar ganz ohne baulichen Eingriff die erforderliche Länge erreicht werden.

Klimafreundlich

Ein einziger Güterzug mit 740 Metern Länge kann dabei rund 52 Lkw ersetzen. Schon auf einer Fahrt von Hamburg nach München verbraucht der Güterzug rund 100 Tonnen CO2 weniger als der Lkw. Gleichzeitig werden die Straßen vom Schwerverkehr entlastet.